Warum Schutz der Honigbiene?
Das Engagement für die Honigbiene, die nicht direkt vom Aussterben betroffen ist, ergibt aus mehreren Gründen Sinn. PROJEKT 2028 unterstützt Hobbyimker_innen, um das teure Hobby Imkerei leistbarer zu machen. Nur ein Prozent aller Imker_innen sind Erwerbsimker_innen. Die Imkerei ist in den letzten Jahren unter jungen Menschen immer populärer geworden, doch die meisten halten deutlich weniger Bienenvölker als die Vorgängergenerationen. Daraus ergibt sich: Die Population der Honigbiene würde drastisch zurückgehen, wenn Jungimker_innen ihre Tätigkeit bald wieder aufgeben – mit den bekannten Folgen.
Darüber hinaus sind Imker_innen in ihrer Tätigkeit naturverbunden und vermitteln ihrem Umfeld die Bedeutung des Artenschutzes. Damit sind sie nicht nur Multiplikator_innen der Bienen, sondern auch wichtige Botschafter_innen für Biodiversität und Umweltschutz. Im Fahrwasser – oder besser im Windschatten �� der Honigbiene erhalten folglich auch die Wildbienen, deren Arten ja in größerer Anzahl vom Bienensterben betroffen sind, mehr Aufmerksamkeit. Zudem stellt sich die Frage, wer „schützenswerter“ ist, also ob Honig- oder Wildbiene, nicht, wenn es um die Bestäubungsleistung geht. Das Zusammenspiel aller Bienenarten führt zur Gesamtbestäubung von 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen.
Hintergrund zu Hektar Nektar und PROJEKT 2028
In den letzten 30 Jahren ist die Insektenpopulation weltweit um 75 Prozent zurückgegangen – mit dramatischen Folgen für die Ökosysteme unserer Erde. Eine wichtige Aufgabe von Insekten ist etwa die Bestäubung.
Sie bestäuben rund 80 Prozent aller Kulturpflanzen, eine besonders wichtige Rolle kommt hier den Honig- und Wildbienen zu. Neben den Kulturpflanzen ist auch ein großer Teil der Wildpflanzen auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Die Honigbiene als gezüchtetes „Haustier“ sorgt für ein Drittel aller Lebensmittel und gilt nach Rind und Schwein als wichtigstes Nutztier.
In den letzten Jahren hat das Thema „Bienensterben“ immer größere Aufmerksamkeit bekommen. Die Honigbiene ist nicht vom Aussterben bedroht, da sie vom Menschen vermehrt und gepflegt wird. Ohne Imker*innen wäre aber auch das Ende der Honigbiene nah, da sie ohne Betreuung nicht überleben kann. Viele Wildbienen – von denen es in Deutschland und Österreich mehr als 700 verschiedene Arten gibt – sind hingegen in ihrem Bestand teils massiv bedroht.
Gründe für das Bienensterben
Monokulturen: Durch Monokulturen mit kurzen Blühzeiten sinkt das Nahrungsangebot für Insekten drastisch. Wildbienen sind oft auf einzelne Blüten spezialisiert, für die es keinen Raum mehr gibt.
Pestizideinsatz: Durch großflächigen Pestizideinsatz gehen die Insektenpopulationen weltweit drastisch zurück. Vor allem die Neonicotinoide stehen seit einiger Zeit im Zentrum der Kritik. Sie greifen das Nervensystem der Bienen an, die dadurch ihre Orientierungsfähigkeit verlieren.
Flächenversiegelung: Durch fortschreitende Flächenversiegelung kommt es zu einem weitreichenden Habitatverlust, Insekten werden schlichtweg verdrängt und damit in Art und Anzahl dezimiert.
Klimawandel: Wärmere Winter, verfrühter Frühlingsbeginn – durch die steigenden Temperaturen wird die Winterruhe vieler Bienenarten verkürzt, das schwächt das Immunsystem und führt zu weiterer Dezimierung der Bestände. Zahlreiche Insekten kommen mit höheren Durchschnittstemperaturen nicht zurecht und geraten damit an den Rand.
Über Hektar Nektar und PROJEKT 2028
Hektar Nektar ist ein Wiener Impact Start-up, das sich seit seiner Gründung 2017 durch Martin und Mark Poreda (vormals kununu) dem Bienenschutz verschrieben hat. Mit PROJEKT 2028, der größten digitalen Bienenschutzinitiative in Österreich und Deutschland, bringt Hektar Nektar die Wirtschaft, Privatpersonen und Imker_innen zusammen, um gemeinsam für ein Ziel zu arbeiten: die Steigerung der Bienenpopulation um zehn Prozent innerhalb von zehn Jahren. Unternehmen siedeln Bienenvölker auf ihrem Betriebsgelände an und sorgen so für regionale Bestäubung. Privatpersonen engagieren sich als Bienenpat_innen und tragen damit direkt zu mehr Bienen bei. Wildbienen profitieren durch die Unterstützung von ausgewählten Projekten zum Wildbienenschutz. Bislang konnte die Anzahl der Bienen in Österreich und Deutschland um mehr als 26 Millionen Tiere gesteigert werden. Hektar Nektar betreibt darüber hinaus den ersten digitalen Bienen-Marktplatz für einen fairen und sicheren Handel mit Bienen.
Weitere Infos auf
www.hektarnektar.com